Nahe der Kirche von Lestene wurden im November 1944 etwa 200 Gefallene der 19. lettischen Freiwilligen Waffen-SS-Grenadier-Division beigesetzt, die in der so genannten 2. Kurlandschlacht fielen. Der Friedhof wurde in den Nachkriegsjahren teilweise durch Straßenbauarbeiten zerstört, die Kirche zu einem Getreidelagerraum umfunktioniert.
Nach Wiedererlangung der lettischen Unabhängigkeit setzten sich vor allem die Veteranenverbände Lettlands gemeinsam mit dem Brüderfriedhöfekomitee für die Wiederherrichtung des Friedhofes, sowie die Instandsetzung der Kirche ein. Es kam zur Bildung einer Initiativgruppe, die von der lettischen Regierung unterstützt wurde. Die Gelder für die Wiederherrichtung sollten durch staatliche Mittel sowie Spenden bereitgestellt werden. Vor allem durch die Spenden der im Ausland lebenden Letten wurde erreicht, dass mit den Arbeiten 1996 begonnen werden konnte.
Vorangegangen war eine Vereinbarung mit dem Volksbund, die beinhaltet, dass die lettische Seite auf vorher festgelegten Friedhöfen, Gefallene exhumieren und, soweit es sich um lettische Tote handelt, in Lestene einbetten darf. Diese seit 1997 laufenden Umbettungen werden vom Brüderfriedhöfekomitee durchgeführt und finanziert.
Bislang wurden 380 Kriegstote eingebettet. Für die Gestaltung der Anlage wurde 1998 ein Wettbewerb ausgeschrieben, den der Architekt, Herr Berzins, der auch das Projekt für den deutschen Soldatenfriedhof in Valka anfertigte, gewann. Am 05 November 2000 wurde das Denkmal "Heimat Mutter-Lettland" eingeweiht.
Geschaffen wurde die 5,50 m hohe Figur aus Granit von der Bildhauerin A. Dumpe. Die Namen und Daten der eingebetteten Toten sind auf liegenden Pultsteinen (Granit) grablagebezogen genannt. Die Beschriftung erfolgt vertieft und in lettischer Sprache. Auf 18 Schrifttafeln (Granit), die an der Innenseite der Friedhofsmauer angebracht wurden, sind die Namen aller lettischen Gefallenen des Zweiten Weltkrieges verewigt.
Am 27. September 2003 wurde der Friedhof Lestene unter großer Beteiligung der Bevölkerung eingeweiht.
Anfahrt: Von Riga aus über die A9 Richtung Liepaja. Etwa 5 km hinter der Ortschaft Pienava (ca. 60 km von Riga entfernt) fährt man rechts ab Richtung Irlava. Nach weiteren 6 km trifft man auf die Kreuzung Jaunpils - Lestene. Dort fährt man rechts ab. Von dieser Kreuzung sind es nochmals ca. 3 km, bis man am Ortseingang von Lestene direkt auf den Friedhof trifft. Die Kirche daneben ist von weitem gut zu erkennen.
Quelle: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
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