Letzter Brief von Unteroffizier Oswald Pelzer


Der Unteroffizier Oswald Pelzer war Angehöriger der 3. Kompanie, Grenadier-Regiment 409. Diese Einheit war der 122. Infanterie-Division (Greif-Division) unterstellt. Am 28.8.1944 wurde Unteroffizier Pelzer bei Medzula, nordöstlich von Madona, schwer durch Artillerie-Geschoss-Splitter verwundet. Aufgrund dieser schweren Verwundung wurde er allem Anschein nach noch von Lettland aus in ein Lazarett Richtung Heimat verlegt. Seine letzte Nachricht stammt aus Marienburg (heute Polen). Danach verliert sich seine Spur …


Marienburg, 01.01.1945

Meine liebe Mutti u. Kinder

Liebe Mutti, Du wirst erstaunt sein wo ich jetzt bin. Zum Anfang meines Schreibens wünsche ich Euch noch nachträglich frohe Weihnachten und&xnbsp;ein gesundes neues Jahr und gleichfalls an die Mutter,&xnbsp;Onkel&xnbsp;und Tante. Liebe Mutti, Du wirst Dich wundern, dass ich solange nicht geschrieben habe. Ich bin das dritte Mal verwundet, aber diesmal hat es gelangt&xnbsp;für die Heimat. Ich wollte gerne nach Teplitz, dass ich näher zu Hause&xnbsp;bin. Es ist mir doch nicht gelungen, ich will noch versuchen, ob&xnbsp;es mir gelingt und ich wäre sehr froh, wenn Du mich immer besuchen könntest. Liebe Mutti, ich bin verwundet worden an den Augen. Auf dem linken bin ich halb blind und auf dem rechten Auge sehe ich auch sehr schlecht. Im linken Auge hatte ich einen Splitter drin und ich konnte 6 Wochen überhaupt nichts sehen.&xnbsp;Das rechte Auge ist etwas besser, aber das linke ist noch so gut wie blind. Der Arzt&xnbsp;denkt, dass es nicht mehr anders wird, aber will es noch versuchen, weil die Verwundung solange her ist, weil sich noch nichts geändert hat.
Liebe Mutti, was macht Ihr alle zu&xnbsp;Hause, hoffentlich seid Ihr alle noch gesund.
Ich will jetzt den Brief schließen. Der nächste Brief folgt morgen nach.
Es grüßt Dich, liebe Mutti, und Kinder

Euer lieber Vati





Hauptmann Erich Neuß (24. Inf.-Div.): Feldpostbriefesammlung
06.07.1944 - 23.03.1945



Unteroffizier Hans Hamelberg:
Letzter Brief an die Mutter

24.11.1944
Major Heinrich Ochssner:
Letzter Brief an die Ehefrau

16.09.1944
Obergefreiter Karl Meyer:
Brief an die Familie

15.12.1944
Brief über die
Suche nach einem Grab

11.01.1945
Obergefreiter Wilhelm Schierholz:
Letzter Brief an die Eltern

22.10.1944
Leutnant Helmut Christophe:
Brief an die Tante
sowie die Todesmeldung, übermittelt vom Btl.-Komm.

15.01./5.02.1945
Gefreiter Ewald Fiedler:
2 Briefe an die Schwester

12.09./14.12.1944
Obergefreiter Günther Klinge:
Brief an die Eltern

16.08.1944-13.01.1945
Obergefreiter Eugen Lamprecht:
Gedicht zum Abschied

Herbst 1944
Obergefreiter Paul Pyschik:
Der letzte Brief vor der Gefangenschaft

6.08.1944
Obergefreiter Werner Richey:
Der letzte Brief aus Kurland

14.12.1944
Oberfeldwebel Jakob Trimborn:
Letzter Brief an die Schwester

20.01.1945
Hauptmann Edgar Bothe:
2 Briefe an die Familie

28.10.1944 / 22.03.1945
Soldat Ernst Andresen:
Genesungswünsche der Kameraden

26.12.1944
Soldat Erich Baars:
Letzter Brief an die Schwiegereltern

28.10.1944 / 22.03.1945
Soldat Alfred Pawelzick:
Brief an die Mutter

02.11.1944
Oberleutnant Friedrich Willbrand:
Briefe an die Familie

14.11.1944 - 08.07.1946
Unteroffizier Josef Meyer:
Briefe an die Schwiegermutter

14.02.1945
Unteroffizier Oswald Pelzer:
Letzter Brief aus dem Lazarett

01.01.1945
Obergefreiter Wilhelm Haller:
Letzter Brief an Frau und Sohn

Anfang 1945
Hauptfeldwebel Walter Kaese:
Brief an die Ehefrau

08.04.1945
Walter Nagel:
Brief an die Schwester

18.07.1944
Feldwebel Horst Hesse:
Briefe an Hanna Seidel

03.07.1944
Sanitäts-Obergefreiter Hans Henke:
Letzter Brief an seine Verlobte

15.03.1945
Oberleutnant Heino Willers:
Todesnachrichten

08.03.1945 / 22.02.1948
Obergefreiter Ludwig Ehrbar:
Brief an seine Familie

14.11.1944


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