Obergefreiter Ludwig Ehrbar schrieb am 14.11.1944 über seine Verwundung an seine Familie. Ludwig Ehrbar war Obergefreiter und Angehöriger des Grenadier-Regiments 544 (389. Infanterie-Division). Das damalige Einsatzgebiet der Division befand sich südöstlich von Saldus (Frauenburg).
Kurland, den 14.11.1944 Feldpost-Nr. 42341E
Liebe Eltern und Geschwister!
Nach 2 tägiger Ruhe kommen wir mit wenigen Ersatzleuten neu zum Einsatz. Ich wurde am 1. Tag verwundet u. befinde mich 25 km hinter der Front im Korps-Lazarett für Leichtverwundete. Von einer leichten Verwundung kann ich nicht sprechen, denn ich habe 2 Granatsplitter im Kopf, einen im linken Oberschenkel u. Einen im rechten Oberarm. Die Splitter im Kopf können wahrscheinlich nicht mehr entfernt werden. Nun werde ich einige Wochen hier verbleiben, bis
ich wieder nach vorne geschickt werde. Nach Deutschland hat es nicht gereicht, wohin nur Schwerverwundete kommen. Über Hugo seiner Verwundung konnte ich nichts erfahren, wie damals alles versprengt war u. Hugo nicht über unseren Trupp.-Verbandsplatz kam. Hoffentlich hat er die Kurve erwischt u. ist nach Deutschland gekommen. Lege 2 Paketmarken bei welche Pakete Ihr mir auf die Feldpost schicken könnt.
© Michael Molter
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